Seit zwei Jahren bewohnte die Familie Zimmer das hübsche Einfamilienhaus am Stadtrand. Seit dem ließ Tanja, die zweiunddreißigjährige freischaffende Fotoreporterin, aller zwei Monate den Fensterputzer kommen.
Schon manchmal hatte sie dieser Mann auf dummem Gedanken gebracht. Groß war er und muskulös. Sein langes rabenschwarzes Haar hatte er hinten zu einem Zopf gebunden. Das kantig geschnittene Gesicht gab ihm einen besonders männlichen Ausdruck. Die lange Nase war vielversprechend, wenn man dem Volksmund glauben durfte.
Auch diesmal ergötzte sie sich daran, wie er in leichter Arbeitshose und T-Shirt auf seiner Leiter herumturnte. Sie verfolgte mit innerer Erregung, wie die Muskeln an ihm spielten. Mit Gewalt riss sie sich von dem Bild los und verließ den Wintergarten. Nicht zum ersten Mal grübelte sie darüber, wie sie den Mann verführen könnte. Ihre amourösen Gedanken waren nicht verwunderlich. Zu oft war sie auf ihre eigenen Hände und ihr großes Spielzeugsortiment angewiesen.
Manchmal auch auf eine gute Freundin! Ihr Göttergatte verschliss sich viel zu sehr in seinem Job und vernachlässigte das Ehebett. Mit ihren zweiunddreißig Jahren stand sie in der Blüte ihres Lebens, und entsprechend waren auch ihre sexuellen Bedürfnisse. Wenn sich der Gatte mitunter nur einmal in Woche seinen ehelichen Pflichten widmete, besorgte sie es sich eben oft und nach Herzenslust selber.