Wie alt mag Inge damals gewesen sein? Schwierig zu schätzen, aber Anfang Dreißig war sie schon. Seit geraumer Zeit besuchte ich sie fast täglich in ihrer kleinen, gemütlichen Dachwohnung, wo sie allein lebte, um ein Glas Wein mit ihr zu trinken und mich mit ihr zu unterhalten. Bei Inge konnte ich mein Herz ausschütten, über meinen Ärger in der Fabrik sprechen, in der ich seit dem Abitur Zeit arbeitete. Sie hatte ein offenes Ohr für die Probleme des anstehenden Studiums und was sonst einen neunzehnjährigen Jungen bewegt. Natürlich hatte ich auch über Elke und meine unglückliche, unerwiderte Liebe zu dem etwa gleichaltrigen Mädchen berichtet. Eines Abends – es war Herbst geworden – war ich wieder bei Inge zu Gast. Die Kerze auf dem Tisch verbreitete ein warmes, anheimelndes Licht und ließ den Wein im Glas wie einen Rubin funkeln. Aus dem Radio klang dezente Musik. Inge saß mir gegenüber auf dem Sofa und zog nachdenklich an einer Zigarette. „Was du brauchst, ist eine Freundin. – Ich wüßte eine für dich.“ Inge sprach es unvermittelt aus. Ich schaute sie fragend an, begriff nicht so recht, was sie meinte. Im gleichen Augenblick drückte sie ihre Zigarette aus, kniete sich vor mich, nahm meine Hände und neigte ihr Gesicht über meinen Schoß. Im Kerzenschein leuchtete das Kupferrot ihrer Haare besonders intensiv. Ein betörendes Parfüm nahm mich gefangen. Regungslos saß ich da, wußte noch immer nicht, wie mir geschah. Jetzt richtete sich Inge wieder auf, lächelte mich an, zog mich mit sanfter Gewalt vom Sessel. Dann ließ sie sich mit dem Rücken auf das Sofa fallen. Nun kniete ich vor ihr, gab ihr den ersten verstohlenen, zaghaften Kuß auf den Mund. Auf dieses Signal schien sie gewartet zu haben. Sie umschlang meinen Nacken und bohrte ihre Zunge, die sich samtartig, rauh anfühlte, in meinen Mund, züngelte hin und her und untersuchte die Mundhöhle, feuerte meine Zunge an, ein gleiches zu tun. Dazwischen stieß sie tiefe Seufzer aus, ihr Busen, auf dem meine Hand ruhte, hob und senkte sich. Durch die Bluse und den Büstenhalter hindurch spürte ich die aufgerichteten, prallen Brustknospen. Ich war selig, denn hier war eine Frau, eine richtige, leibhaftige Frau, kein Schemen, von dem ich so oft während einsamer Stunden phantasiert hatte. Unter diesen Küssen und Liebkosungen hatte ich mich neben Inge aufs Sofa gelegt. Ihre Hand nestelte an den Knöpfen meiner Hose, streichelte den Slip, unter dessen Stoff es anschwoll und spannte. Mit einem raschen Griff schob Inge die Hose mitsamt Slip bis zu den Knien herab, nahm mein Glied in die Hand und spielte daran. Mutig geworden, faßte ich meinerseits unter Inges Rock, fand zwischen ihren Schenkeln ein weiches Dreieck, das sich durch das Nylon hindurch feucht anfühlte. Durch das Textil zeichnete sich die Spalte ab. Meine Hand wanderte weiter nach oben, über die Grenze des Höschens, gelangte über einen weichen Bauch bis zum Nabel, kehrte zum Höschenansatz zurück, rutschte darunter und forschte weiter, bis sie das Schamdreieck fand. So also ist die Frau beschaffen, das unterscheidet sie von mir, dachte ich, als die Finger die Schamlippen erreichten und den Linien ihrer Spalte folgten, die sich mir feucht und warm öffnete. Ich hatte antike Statuen studiert, alle möglichen Figuren der Venus. Dabei hatte mich vor allem der gewölbte, glatte Schamhügel fasziniert. Aphrodites Dreieck, die weichen, schwellenden Formen der griechisch-römischen Plastik waren mir dabei als der Inbegriff der Weiblichkeit erschienen. Um so größer war jetzt mein geheimes Erstaunen, daá dieser betonte Venushügel bei Inge vollständig zu fehlen schien. Ohne Übergang, so meinte ich, folgte dem ebenen Bauch die Schampartie zwischen den Schenkeln, akzentuiert lediglich durch das gekräuselte Schamhaar. Unter diesen Gedanken, eher Assoziationen, blieben Inge und ich nicht untätig. Meine Finger suchten und fanden ihren Weg. Das Genitale der Frau hatte mich bis dahin mit einer schon mystisch zu nennenden Scheu erfüllt, und auch später, nachdem ich bereits auf eine Fülle von Erfahrungen zurückblicken konnte, ist es für mich stets der geheimnisvolle Ort der Fruchtbarkeit und des Ursprungs des Lebens geblieben. Heute durfte ich es das erste Mal berühren, die Tiefe mit seiner Wärme und Geborgenheit erkunden. Das leise Stöhnen verriet mir, daß es die richtige Stelle war, die ich mechanisch rieb. Dabei umfaßte ich mit der anderen Hand ihren Po, der sich weich und konturlos darbot. Ihr Höschen begann mich zu stören. Inge bemerkte es, hob den Po leicht an, und über ihre angezogenen, leicht gespreizten Beine zog ich das Dessous. Wie eine Trophäe erschien mir das winzige weiße Etwas, wie es zwischen den Knöcheln ausgespannt war, bis ich es endgültig über die Füße streifte und zerknüllt zu Boden fallen ließ. Jetzt hatte Inge die Vorhaut herabgestreift. Ihre Finger umfaßten die pralle Eichel, glitten den Schaft hinunter, kneteten zart und behutsam die Hoden, kehrten zur Spitze zurück. Geschickt schob sie die Vorhaut vor und zurück. „Ein Kind. Ich möchte ein Kind von dir!“ Inge drückte mich noch enger an sich. Konvulsivisch hob und senkte sich ihr Po, während unter ihrem Rock meine Finger immer schneller die Spalte rieben, in die enge Scheide stießen, und ihre Hand das Glied massierte. Immer lauter geriet ihr Stöhnen, immer tiefer ging mein Atem, wir schwebten in Ekstase und nahten uns dem Höhepunkt. Die Augen geschlossen, die Lippen zusammengepreßt, nahm Inges Gesicht fast schmerzhafte Züge an. Ein Gefühl unendlicher Süße überwältigte mich. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, ein weißer Strahl benetzte Inges Oberschenkel. Es folgte ein weiterer, und noch einer. Ihr Griff, der wenige Augenblicke vorher fast schmerzhaft das Glied umspannt hatte, lockerte sich, meine Finger, die eben noch Inges Geschlecht gekost hatten, hielten inne, ruhten zwischen den feuchten Schamlippen. Langsam öffnete Inge die Augen. Sie lächelte. „Beinahe wäre ich mit dir ins Bett gestiegen. Ist es auch für dich schön gewesen?“ Ich nickte, lächelte zurück, lag sprachlos da. Inge ordnete Rock und Bluse, das Höschen lag noch immer achtlos auf dem Teppich vor dem Sofa. Dann verschwand sie in die kleine Küche, durch die geöffnete Tür sah ich sie hantieren. Sie suchte nach einem Tuch, um sich von den Resten des Spermas zu säubern. Die Vorstellung, daá sie nichts unter ihrem Rock anhatte, nahm mich gefangen. Noch hatte ich ihre Weiblichkeit nur gefühlt, jedoch nicht vor Augen gehabt. Das nächste Mal wollte ich Inge in ihrer Nacktheit sehen.

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Erstellt am:

25. Jun 2009

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