Über Jahre schon war ich immer wieder von einer Schulfreundin eingeladen worden, sie auf ihrer großzügigen Finca auf Mallorca zu besuchen. Wir waren beide fünfunddreißig. Sie war die Gattin eines prominenten Mannes geworden und ich hatte meine Jahre der Karriere geopfert.
Endlich passte es einmal, mich im Juni für vierzehn Tage freizumachen. Ich freute mich wahnsinnig, meine alte Freundin zu sehen und vor allem, mich mal vierzehn Tage verwöhnen zu lassen. Sollte das Verwöhnen schon auf der Fahrt vom Flughafen zu der Finca beginnen? Am gebrochenem Deutsch hörte ich heraus, der verdammt gutaussehende Fahrer musste eine Russe sein. Er nickte auch zu meiner entsprechenden Frage. Während der fast einstündigen Fahrt hatte er mir zuerst ein paar vorsichtige Komplimente gemacht. Dann begann der Kerl doch tatsächlich bergeweise Süßholz zu raspeln. Ich war selber verblüfft, wie anfällig ich für seine nur leicht versteckten Angebote war. Machte das in der ersten Stunde schon das Klima?